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Zlin 526 AFS

Bau- und Erfahrungsbericht Zlin 526 AFS

 von Andreas Jenni

Zlin Flugzeuge haben mich schon lange interessiert, die langen schlanken Flügel, die schnittige Schnauze mit dem Reihen–Sechszylinder darunter und natürlich das Einziehfahrwerk verleihen den Zlin Akrobat Flugzeugen ein elegantes Aussehen.

Als ich dann per Zufall über einen Bericht über die Zlin 526 AFS aus dem Hause Grafik s.r.o. in Tschechien stolperte, reifte der Entschluss, dieses Modell zu bauen. 2,58 Meter Spannweite und unter 10kg. in der Elektroversion versprachen ein noch akzeptables Handling und zusammen mit den modelltauglichen Proportionen gute Flugeigenschaften. Für mich als eingefleischter Methanol Modellflieger war die Zeit auch reif, es endlich mal mit einem Benziner zu versuchen. Nach einigen Recherchen fiel die Wahl auf den 60ccm. Viertakter von Fiala. Ein reger Austausch per Mail mit Petr Doubrava, dem Konstrukteur des Modells, beseitigte alle Zweifel, die Version für den Fiala wurde bestellt. 

Pünktlich auf den Winteranfang traf der überraschend leichte Karton aus Tschechien ein. Alle Teile sind nach Baugruppen verpackt und beschriftet, auch die Qualität aller Teile überzeugte auf Anhieb. Als Bauanleitung lagen Zeichnungen für Flügel und Leitwerk im Massstab 1:1 bei, sowie eine CD mit vielen Bildern verschiedener Bauabschnitte und eine Menge Detailbilder des Originals. Dieses Modell wäre eine gute Basis für eine scalemässige Bauausführung, ist aber nicht so mein Ding. Mein Fokus lag daher auf geringem Gewicht und Robustheit, damit der Flieger auch auf dem Flugplatz Freude macht.

Der Zusammenbau des Modells gleicht einem 3D Puzzle, sehr viele Teile werden mit Zapfen und Aussparungen zusammengebaut und mit Kleber gesichert.

Es bleiben aber noch genügend Anpassungen und Übergänge zu kreieren, wie hier beim Leitwerk.

 

Alles passt erfreulich genau, kaum Nacharbeiten, kein Gemurkse, da war wohl ein versierter CAD-Konstrukteur am Werk.

Die Konstruktion ist dem Original nachempfunden, Blechverschalungen sind beim Modell in GFK ausgeführt. Das Verkleben verlangte jedoch zeitweise abenteuerliche Methoden. 

Der Flügel wird auf zwei Alurohren aufgebaut, sofern der Tisch gerade ist, ist kein Verzug zu erwarten. 

Das Anbringen der Balsabeplankung bot mir einiges Kopfzerbrechen, war doch da eine ziemlich grosse Fläche zu belegen. Jörg Grünig hat mir erzählt, dass er seine Beplankungen mit verdünntem, transparent angetrocknetem Weissleim und Bügeleisen mit den Rippen verbindet. Nach eingehendem Studium dieser Methode und zahlreichen Versuchen die mich überzeugten, entschloss ich mich, diese Arbeit auf diese Weise zu erledigen. Hat sich bestens bewährt, auch nach einigen „Härtefällen“ beim Fliegen hat sich nichts gelöst. 

Einbau des Fahrwerks, die SLR-Mechanik erwies sich als unzuverlässig und musste ersetzt werden.

 

Oh Graus, Montage der Kabinenhaube!! Wäre ich ein versierter Scaler, müsste die Haube auf Gleitschienen wie beim Original befestigt werden. Der Einfachheit halber habe ich mich zu eine Art Bajonettverschluss entschieden, sieht im Flug kein Mensch.

Upps, was ist hier falsch?? Fiala hat die Konstruktion der Kurbelwellenlagerung geändert, was einige Fräs- und Schleifarbeiten am Motorspant nach sich zog.

Ein Hilfs-Motorspant hinter dem Originalspant eingepasst und verklebt löste das Problem.

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Unter der schlanken Motorhaube geht’s ziemlich eng zu und her. Aber schliesslich, nach einigem Pröbeln mit Auspuffkrümmer und Topf, fand alles seinen Platz ohne die Motorhaube aufzuschneiden.

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Aus Gewichtsgründen entschied ich mich für einen Folienfinish, die GFK-Teile erhielten eine 2K Oracolor Lackierung. Diese Farbe ist sehr robust, passt perfekt zu Folie, ist aber nicht immer einfach zum Verarbeiten.

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Die Bemühungen um ein geringes Gesamtgewicht haben sich gelohnt, ca. 11,5kg. versprechen ein unkritisches Flugverhalten, was sich dann auch bestätigte. 
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 Endlich ist es soweit, dem Erstflug steht nichts mehr im Wege. An den Benziner-Viertakter musste ich mich noch etwas gewöhnen, bis die einigermassen richtige Gemisch Einstellung gefunden war, dauerte es doch eine Weile. Die Flugeigenschaften waren zu Beginn etwas labil, nach dem Verschieben des Schwerpunktes nach vorn liegt die Zlin nun satt in der Luft. Mittlerweile, nach etlichen Flügen, haben sich alle Erwartungen erfüllt, der recht grosse Bauaufwand, trotz Teilesatz, hat sich gelohnt. Dank der guten Qualität aller Teile, der Passgenauigkeit und der ausgefeilten Konstruktion war der Bau ein Vergnügen. 
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