Baubericht Akrostar
von Rolf Rubin
Seit 50 Jahren bin ich unheilbarer Akrostarfan. Bereits 1973 baute ich den ersten Akrostar welcher als Mk1 von der Firma Top angeboten wurde. In den folgenden Jahren kamen noch eine Version Mk2 von Fritz Schneider Bleienbach dazu.
Als ich 1997 meine Modellflugaktivitäten wieder intensivierte und in die MG Burgdorf eintreten durfte, baute ich eine 2m Version von Renato Della Balda von der MG Grenchen. Während der letzten 26 Jahre konnte ich das Akrostarfieber nie endgültig heilen, im Gegenteil es wurde wieder stärker und es entstand der Wunsch, ein Akrostar muss wieder her. Leider gab es lange Zeit keine Bausätze mehr. Als Robin Trump plötzlich einen Akrostar im Programm hatte und wenig später eine XL-Version mit 2.4m Spannweite dazukam, wurde ich neugierig. Er ist zwar nicht Scale (fliegt aber sehr gut) und auch das Design gefiel mir nicht. Trotzdem entschied ich mich nach einigen Monaten, einen solchen zu beschaffen, es war sogar so, dass die Bausätze bereits fast überall ausverkauft waren. Das Modell ist für einen elektrischen Antrieb vorgesehen, was mir auch nicht gefiel. Ein Verbrenner mit im Rumpf integriertem Dämpfer wird ja schon möglich sein und das Design ändern sollte auch mit einigem Aufwand möglich sein.
Vom Design sollte er möglichst einem ehemaligen Original aus der Schweiz entsprechen und zwar gemäss dem folgenden Bild.
Somit begann mein Projekt und zu machen war:
- Folie mit dem nicht zufriedenstellenden Design entfernen und entsprechend ersetzen
- GFK Motorhaube abschleifen und gemäss Original spritzen
- Passenden Extern Topfdämpfer und anpassbares Krümmerrohr suchen und einbauen
- Original Immatrikulation gemäss Vorbild plotten lassen
- Farbe des Umfeldes der Kabinenhaube gemäss Original anpassen
- Cockpitausbau konstruieren
Motorisiert wurde das Modell mit einem DLE 55, welcher optimal unter die Haube passt |
Einen entsprechenden Dämpfer und einen Krümmer habe ich auch gefunden. Der direkt am Motor anzuschraubende Original Topfdämpfer ist unbrauchbar (viel zu klein und zu laut) |
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Der Dämpfer konnte mit ein paar Anpassungen im Rumpf ideal gelagert und befestigt eingebaut werden |
Der zurechtgebogene Krümmer passt perfekt |
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Um den Topfdämpfer zu kühlen, wurden am Rumpf Lüftungsöffnungen angebracht. Ausser dem Auslassrohr ist von aussen nichts vom Topf zu sehen. Dieses wurde beim Austritt aus dem Rumpf mit einem Silikonschlauch isoliert. Diese Konstruktion verhindert auch ein Verdrehen oder Verschieben in der Längsachse was durch Vibration hervorgerufen werden kann |
Wo gehobelt wird, fallen auch Späne oder in diesem Fall anders ausgedrückt, wo ein Verbrenner arbeitet, entsteht auch Hitze. Um den Motor ideal zu kühlen habe ich Lüftungsschlitze in die Motorhaube geschliffen | |
Nachdem die Farbgebung auf der Oberseite meinen Vorstellungen entsprach, musste natürlich auch noch die Unterseite entsprechend geändert werden |
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So, jetzt sieht der Akrostar doch auch unten gut aus |
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Nun dachte ich, das Werk sei vollbracht. Jedoch als ich das Modell komplett montiert von oben betrachtete, störte mich sehr, dass man durch die grosse Haube direkt in die Eingeweide schauen konnte. Bald war der Fall klar, da muss unbedingt ein Cockpitausbau gemacht werden. Die ganze Sache sollte jedoch nicht allzu schwer werden und von unten demontierbar sein, damit man jederzeit dazukommt, wenn sich mal etwas im Cockpit lösen oder durch Sonneneinstrahlung verfärben sollte. |
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Konstruktion: Cockpitboden aus leichten CFK-Wabenplatten 2-teilig, der Vorderteil demontierbar, Rückenlehne des Piloten aus Schaumstoff, direkt auf den Cockpitboden geklebt, Pilot geschraubt. Den Instrumentenpilz habe ich mit 2 Schaumstoffspanten und Balsaholzplatten hergestellt und anschliessend mit dünnem Glasgewebe überzogen. Mit dem Endresultat bin ich zufrieden |
Nun ist das Modell definitiv fertig und konnte zur ersten Fotosession montiert werden. Ich bin mit dem Endresultat sehr zufrieden und ich habe sehr Freude, wieder einen Akrostar im Hangar zu haben. Ich freue mich schon, diesen im Frühling einfliegen zu können |